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Corel Centre

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Fotos des Corel Centres

Zuschauerzahlen
2003/2004

17.758

2002/2003

17.198

2001/2002

16.919

2000/2001

17.793

1999/2000

17.509

1998/1999 17.219
1997/1998 16.374
1996/1997 14.401
1995/1996 13.245
1994/1995 9.879
1993/1994 10.391
1992/1993 10.485

 

 

Sparschwein vs Eintrittskarte
Saison Ticket $ (NHL-
Rang))
Fan Cost  Index $
01/02 46.23
(20)
228.18
(25)
00/01 43.05
(21)
217.53
(26)
99/00 38.61
(23)
195.50
(28)
98/99 32.60
(25)
169.73
(28)
97/98 32.93
(24)
180.46
(28)
96/97 32.30
(19)
186.48
(25)
95/96 32.22
(17)
183.27
(21)
94/95 36.83
(8)
201.75
(14)
Alle Statistiken zur Verfügung gestellt von Team Marketing Report. Für weitere Statistiken, Erklärungen und Vergleiche mit anderen Ligen:

Tickets & Fan-Cost-Stats (und Erklärungen)

 

 






 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Corel Centre

Informationen und Besuchserfahrungen von Bernt Pölling-Vocke (bernty@gmx.com)

Seit dem 17. Januar 1996 tragen die Ottawa Senators ihre NHL-Heimspiele im Core Centre vor Ottawa aus, der selbstproklamierten „coolest arena on earth". In den beiden vorherigen NHL-Spielzeiten trugen die Senators ihre Spiele noch im nur 10.500 Zuschauer fassendem Civic Center von Ottawa aus, und aufgrund der Tatsache, daß die Expansionsmannschaft in diesen Jahren eher als Punktelieferant durch die NHL-Welt kutschierte, reichte diese Kapazität selbst in der kanadischen Hauptstadt für eine Eishockeymannschaft mehr als aus. Der Civic Center dient heutzutage nur noch als Heimspielstädte der Ottawa 67´s, die in der Ontario Hockey League spielen, allerdings einen respektabelen Zuschauerdurchschnitt von 8000 Zuschauern aufweisen können (2001-2002).

Bis zum Februar 1997 war der Corel Centre noch als Ottawa Palladium bekannt, als jedoch ein 20-Millionen-Sponsorvertrag zwischen den Betreibern des Stadions und der Softwarefirma Corel zustande kam, war es um das Palladium geschehen.

Im Vergleich zu vielen anderen NHL-Stadien wächst der Corel Centre noch über seine Rolle als reines Stadion hinaus, vielmehr könnte man von einem Entertainment-complex reden, der vor den Toren Ottawas seine Pforten aufgeschlagen hat. Neben einem im Stadion eingebauten Theater findet der Besucher noch diverse Restaurants (u.a. ein Hard Rock Cafe) und Fan-Artikel Geschäfte. Rings um das Stadion herum siedelten sich in der näheren Vergangenheiten auch diverse Unternehmen an, so dass weit außerhalb (dazu später mehr) von Ottawa ein neues "Zentrum" zu entstehen scheint.

Mit einer Sitzplatzkapazität von nur 18.500 Plätzen gehört der Corel Centre nicht zu den größeren neuen Stadien der 90er Jahre (im Vergleich zu den 20.000 Zuschauerarenen von Philadelphia, Washington oder Chicago). Zudem findet man jedoch 147 Firmenboxen, eine recht hohe Anzahl, die jedoch anfangs auch nicht komplett verkauft werden konnten, ein Problem, dass sich erst im Laufe der Jahre löste. Zwar ist Ottawa nicht nur der kanadische Regierungssitz sondern auch der Sitz der kanadischen Hauptquartiere von Unternehmen wie Nokia, Microsoft oder Cisco, an Karten schienen diese Unternehmen aber zuerst nur wenig Interesse zu haben.

Aufgrund der wesentlichen Leistungssteigerung des Produktes auf dem Eis, die Ottawa Senators erreichten seit 1997 die Playoffs und gewannen 1999 und 2001 sogar fast die Eastern Conference in der regulären Saison, haben die Senators immer weniger Probleme, den Corel Centre konstant zu füllen. Die durchschnittliche Zuschauerzahl stieg in den vergangenen drei Spielzeiten an, der Durchschnittswert von rund 18.000 lässt nach Jahren des Kampfes um einen vernünftigen Zuschauerzuspruch auch das Management endlich durchatmen, schließlich drohte vor der Saison 1998/1999 sogar der Umzug in die USA.

Tragischerweise befindet sich der Corel Centre weit außerhalb der kanadischen Hauptstadt, was zu recht weiten Anfahrtszeiten führt, sofern man auf der gegenüberliegenden Seite Ottawas wohnt. Von der Stadtmitte aus sind es zwar nur etwa 25 Kilometer, da diese 25 Kilometer jedoch eher an eine Eiswüste als an bewohntes Gebiet erinnern, fragt man sich als Laie leicht, weshalb das Stadion denn derart unzentral liegen muß. Die Antwort ist leider relativ leicht zu finden, ihrerseits aber auch wieder recht ironisch. Um Geld beim Bau der 170-Millionen Dollar Arena zu sparen, wichen die Bauherren des Stadions auf ein Stück Land aus, daß aufgrund seiner Bodenverseuchung relativ billig zu erstehen war, nur eben leider nicht ganz zentral, immerhin jedoch an einer Autobahn lag. Abgesehen davon, daß man es wohl in Kauf nahm, daß viele etwas weiter von der Innenstadt (sprich: auf der anderen Seite Ottawas) entfernte Fans bei Spielen in der Woche dank relativ langer Anfahrtszeiten kaum eine Chance haben, vor Mitternacht wieder zu Hause zu sein, mußte ebenso eine neue Autobahnauf- und Abfahrt gebaut werden. Zwar hatten die Erbauer des Stadions irrtümlicherweise darauf spekuliert, daß die Stadt diese Kosten tragen würde, am Ende schlug jedoch der Bau dieser Straße erneut mit 21 Millionen Dollar zu Buche, der Spareffekt der grausig schlechten Lage des Stadions war hiermit dahin.

Weiterhin Probleme haben die Ottawa Senators jedoch mit dem Verkauf von Dauerkarten, die auch für den Falle eines sportlichen Absturzes sicheres Geld einbringen würden, wobei es vor allem im Firmenbereich arge Probleme gibt. Bis zu 60% ihrer Dauerkarten verkauft ein Großteil der heutigen NHL-Mannschaften nicht mehr an den individuellen Fan, sondern an Unternehmen (ein auch vom Preis der Karten erzeugtes Phänomen). Weshalb die Unternehmen Ottawas nicht wie in anderen Märkten auch Karten erstehen, kann ich an dieser Stelle nicht genau begründen. Dass aber eine kanadische Stadt mit etwas mehr als einer Million Einwohner in ihrem Einzugsgebiet (Ottawa und Hull) nur knapp 10.000 Dauerkarten generiert, ist ein unerklärliches Phänomen (NHL-Durchschnitt etwa bei 12.000 in 2000/2001).

Mein persönlicher Eindruck der „coolest arena on earth" ist auf jeden Fall, dass es durchaus schönere NHL-Stadien gibt. Die Flure um den Oberrang herum sehen architekturisch etwas billig aus, ein Baustellencharakter stellt sich ein. Das eigentliche Stadion jedoch überzeugt vorallem dadurch, daß relativ steil gebaut wurde. Sitzt man relativ weit oben, kann man den Weg zum Sitz zwar getrost mit einer alpinen Kletterpartie vergleichen, der Vorteil ist jedoch, daß man nirgendwo einen schlechten Blickwinkel auf das Eis hat und auch von den billigeren Plätzen aus gut sehen kann. Der Videowürfel erreicht hingegen eher eine Standardnote, handelt es sich doch lediglich um einen vierseitigen Würfel, und nicht etwa um einen achtseitigen, wie in vielen anderen neuen NHL Hallen. Andererseits werden auf den Videowürfeln vieler Hallen andauernd extrem nervige Zuschaueranimationen eingeblendet, insoweit muss es nicht wirklich schlimm sein, wenn es anstelle von acht Monitoren nur vier gibt (was auch einer der Gründe ist, weshalb ich den United Center in Chicago liebe, vier Monitore für Statistiken, vier für Wiederholungen, keine dämlichen "und jetzt alle klatschen"-Witze, so soll es sein...).

 

Besuchertips:

Ottawa als Stadt her gibt nicht mehr als ein Vormittagsprogramm ab, und obwohl die Bebauungsdichte relativ dünn ist, findet man das Stadion weit entfernt inmitten der Eiswüste. Für Touristen ohne Auto am empfehlenswerten ist die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Stadion. An verschiedensten Punkten Ottawas kann man ab 120 Minuten vor dem Spiel einen Transferbus zum Stadion erwischen, der meiner Erinnerung nach nicht mehr als 10 Dollar (Hin- und Rückfahrt) gekostet hat, unter Umständen jedoch leicht überfüllt sein kann. Nach dem Spiel fahren die Busse ab 22.45 (bei 19.30-Spielen, keine Erfahrung mit anderen Zeiten) wieder nach Ottawa zurück, um 23.20 spätestens sollte die Innenstadt erreicht sein (in meinem Fall mußte ich den letzten Bus nach Montreal um 23.30 am Busbahnhof erwischen, was jedoch mit einem kleinen Sprint auch nur ein geringeres Problem war). Wer selbst mit dem Auto unterwegs ist, sollte jedoch mit einer weit späteren Ankunftszeit in Ottawa rechnen, da die Busse sich das Recht herausnehmen, auf der Standspur zu fahren, währenddessen die eigentliche Autobahn nach Spielende sehr verstopft sein kann.

Kartenprobleme gibt es eigentlich keine in Ottawa. Abgesehen von Lokalduellen gegen die Montreal Canadiens oder Toronto Maple Leafs ist nur selten mit einer ausverkauften Halle zu rechnen. Zwar ist die Halle oft voll, aber eben halt fast nie ganz voll). Da es im Oberrang jedoch in der sogenannten Family-Zone Karten für 29 Dollar gibt, sollte man (sofern man diese haben will) schon rechtzeitig Karten bestellen, da diese Karten fast immer vergriffen sind. Ansonsten sind die Kartenpreise mit denen anderer Top-NHL-Mannschaften vergleichbar, von 29 Dollar im Oberrang bis 140 Dollar im Unterrang. Karten bestellt man am besten online unter www.ticketmaster.ca, und wer möchte, kann sich unter www.ottawasenators.com die Sicht von verschiedenen Sektionen aus zeigen lassen, so daß man sich ein Bild von der Position der eigenen Karte machen kann.

 

Sitzplan der Arena:

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Sitzplan zur Verfügung gestellt von www.eishockey.com.

 

Links zum Team:

Offizielle Homepage der Ottawa Senators: www.ottawasenators.com

Offizielle Homepage des Stadions: www.corelcentre.com