Pepsi Center |
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Die McNichols Arena, die ehemalige Heimat der Colorado Avalanche
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Bernt
hat in seiner Beschreibung der McNichols Sports Arena schon umfassend die
Geschichte der Avalanche und auch die Stadt Denver beschrieben, so dass
ich mich hier kürzer fassen kann. Eins
jedoch vorab: Denver bzw. besser ganz Colorado ist absolut
sportbegeistert. Man hat in den Jahren 1995 bis 2001 drei neue Sportstätten
an den Ufern des South Platte Rivers (eher ein Bach) gebaut, die mal rund
800 Millionen US Dollar gekostet haben. Finanziert
durch 6 Counties, also Denver und die angrenzenden Kreise. Wie? Durch
freiwillige Steuererhöhungen! Kein Witz, die Leute haben sich in
jeweiligen Volksabstimmungen dafür ausgesprochen, entweder die
Mehrwertsteuer leicht anzuheben oder die Steuer auf Hotelbetten- und
Mietwagenreservierungen zu erhöhen. Letztere zahlen dann die Geschäftsleute
und Touristen, nicht mehr die Einheimischen. Trotzdem wäre es in
Deutschland undenkbar, dass sich die Bürger freiwillig höhere Steuern
aufbürden, um damit Sportanlagen für Profiteams zu bauen. Leider
kann ich meinen Bericht über das Pepsi Center nicht auf ein
Eishockeyspiel stützen, da ich die Halle für ein NBA Spiel der Denver
Nuggets, also in der Basketballkonfiguration, besucht habe. Das
Pepsi Center liegt am westlichen Ende von Downtown Denver, rund 2
Kilometer östlich vom Ort der mittlerweile abgerissenen McNichols Arena
entfernt (da ist heute Parkplatz für das Invesco Field). Es ist eine gute
Sache, sich tagsüber auf der autofreien 16th Street, der
Einkaufsmeile, aufzuhalten, und abends mal eben rüber zu gehen oder zu
fahren. Parkplätze gibt es reichlich, da auf dem Gelände, dass westlich
von der Interstate 25 und südlich von der Colfax Avenue begrenzt wird,
auch der Six Flags Elitch Gardens Vergnügungspark sowie der Auroria
Campus (hier sind 3 Universitäten beheimatet) befindet. Zur Orientierung
einfach mal folgende Seite aufrufen: http://www.denver.org/maps/map_dtattractions.asp
5 $ Parkgebühren
sollten ausreichen, wenn man nicht direkt vor der Halle parken möchte.
Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man anreisen, was jedoch in
Denver schon fast unüblich ist, da die Stadt sehr großzügig angelegt
ist und als autofreundlich gilt. Eishockey
ist neben Football in Denver ein absoluter Publikumsrenner. Während
allerdings bei den Broncos, die seit 1970 durchgehend ausverkauft sind,
bei gut 76.000 Karten je Spiel auch der Schwarzmarkt entsprechend blüht,
ist dieser bei den Avalanche bei genau 18.007 Plätzen für Eishockey
meist recht dürftig. Deshalb, und ich spreche aus eigener Erfahrung,
sollte man sich nicht darauf verlassen, am Spieltag vor der Halle noch
Tickets erstehen zu können. Es sei denn, man ist seinem Geld böse und
will möglichst viele der grünen Dollar-Scheinchen los werden. Da auch
die Avs mit Ticketmaster zusammenarbeiten, wäre es von großem Vorteil,
sich frühzeitig für einen Termin zu entscheiden und die Tickets im
Internet zu bestellen, Abholung dann am Will Call Window in der Halle
problemlos mit Ausweis. Allerdings sind auch die regulären Ticketpreise
schon recht üppig. Da
wir im Vorfeld keine Karten für die Avs bestellt hatten und uns die
Preise auf dem Schwarzmarkt regelrecht abgeschreckt haben, blieb uns
demzufolge nur die Basketballvariante übrig. Zum äußeren
Erscheinungsbild der Halle brauche ich nichts sagen, mir gefällt es,
siehe Bild. Nach dem man die strengen Sicherheitskontrollen passiert hat,
glaubt man zunächst nicht, sich in einer Sporthalle zu befinden.
Vielleicht eher in einem Kaufhaus, wegen der großen Rolltreppen. Oder
einem Opernhaus, wegen der edlen Materialien und des Teppichs in den Oberrängen.
Man glaubt es eigentlich erst, wenn man durch die kleinen, tunnelartigen
Eingänge die eigentliche Halle betritt und den großen Videowürfel und
die Stanley Cup Banner sieht. Dann
jedoch ist es ein sehr imposanter Anblick. Etwas störend finde ich, dass
alle Sitze einheitlich in einem Generell
kann ich behaupten, dass die Sicht von allen Plätzen, also auch von den
Sitzen in den oberen Reihen, als wirklich gut zu bezeichnen ist. Immerhin
sind für den billigsten Platz schon 23 $ (Saison 2003/2004) fällig.
Durch die doch recht steile Bauweise der Ränge ist man nicht zu weit vom
Geschehen entfernt. Wir hatten uns 2002 Tickets für den Block 375
besorgt. Diese kosten beim Basketball jedoch „nur“ 27 $, die Avalanche
verlangt dafür stolze 64 $. Die Nachfrage gibt es offenbar her. Und man
kann einige der besten Spieler der Welt bewundern, sei es Forsberg, Sakic,
Blake oder demnächst Kariya und Selanne.
Die
Preise für Essen und Trinken sind sowohl bei NBA als auch bei NHL
Veranstaltungen im Pepsi Center gleich, aber auch sehr happig. Hungrig
sollte man die Halle nicht betreten, sondern lieber Downtown ein Hot Dog
beim Straßenhändler knabbern oder die einschlägigen Fast Food Läden
ansteuern. Alternativ gibt es in der 16th Street auch einen mehrstöckigen
Fresstempel, in dem in lockerer Atmosphäre preisgünstig internationale Küche
angeboten wird, u.a. auch chinesisch sowie den guten Döner. Schon
gar nicht sollte man dem Glauben erliegen, sich im Pepsi Center betrinken
zu können. Mitbringen darf man in die Halle nichts, von Babynahrung mal
abgesehen. Darüber hinaus ist der Bierkonsum auf 2 Gläser je Nase beschränkt,
im Interesse der eigenen Sicherheit übrigens. Wie es genau kontrolliert
wird, kann ich gar nicht mehr sagen. Auf jeden Fall muss jeder Konsument
eines Bieres einen Ausweis vorzeigen. Dabei ist es unerheblich, ob man nun
deutlich älter aussieht wie die vorgeschriebenen 21 Jahre oder nicht. No
ID, no alcohol! Da wird auch dem 80jährigen Opa nichts ausgeschenkt. Obwohl
das amerikanische Bier deutlich besser als sein Ruf ist (insbesondere
Coors und Miller), vergeht einem der Durst bei gut 7 $ für einen halben
Liter doch schnell. Dafür
wird man es auf sehr gepflegten Restrooms wieder los, die nicht an eine
Sporthalle, sondern ein 4-Sterne-Hotel erinnern. Jeder Sitz in der Halle
hat dazu noch einen Becherhalter, so dass man die Hände zum Jubeln oder
Pfeifen frei hat. Insgesamt ist den Architekten gelungen, eine tolle Sporthalle zu bauen, auf die die Fans in Colorado sehr stolz sind. Auch die auswärtigen Teams und Journalisten schwärmen von der Halle, die bereits das All-Star-Game der NHL ausrichten durfte und auch 2005 das NBA All-Star-Game beheimaten wird. Sitzplan der Halle der Avs: Sitzplan zur Verfügung gestellt von www.eishockey.com.
Links
zur Halle und zum Team: Halle:
www.pepsicenter.com
Team:
www.coloradoavalanche.com
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