First Union Spectrum

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Fotos des First Union Spectrums

 

Zuschauerzahlen
2003/2004 7.261
2002/2003 7.488
2001/2002 8.450
2000/2001 ?
1999/2000

10.000

1998/1999 12.002
1997/1998 11.809
1996/1997 9.182

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Das Spectrum

Informationen und Besuchserfahrungen von Stefan (meuler@landshut.org

Das „Spectrum“, für lange Jahre die Heimat der Philadelphia Flyers (NHL) und der Philadelphia 76ers (NBA), wurde im Jahre 1967 erbaut. Die Baukosten betrugen damals schon etwa 7 Mio. Dollar; für heutige Verhältnisse natürlich ein geradezu lächerlicher Betrag, damals aber eine Menge Geld. Mit einer Sitzplatzkapazität von 18.168 (17.380 bei Eishockey) war es damals eine der größten Mehrzweckhallen der USA.

Der Name „Spectrum“ ist eine Abkürzung für die Wörter Sports, Entertainment, Concerts, Theatrics, Recreation, Stadium.

Im Verlauf der Jahre wurde das Spectrum zu einer der erfolgreichsten Arenen Nordamerikas; gleichzeitig war es Schauplatz herausragender Ereignisse: Zwei Stanley-Cups für die Philadelphia Flyers (1974-75) wurden hier gewonnen, ein NBA-All-Star Game ausgetragen  (1976), der letzter Live-Auftritt von Elvis Presley konnte hier bewundert werden(1976), das NHL-All-Star-Game fand seinen Weg nach Philadelhpia (1992) und schließlich gewannen die Philadelphia Phantoms 1998 den Calder Cup(1998, Foto rechts).

Seit die Flyers und die 76ers im Jahr 1996 in ihr neues Stadion, das viel größere und luxuriösere First Union Center (seit 2003 Wachovia Center) am anderen Ende des gemeinsamen Parkplatzes, zogen, beheimatet das Spectrum nur noch die neugegründete AHL-Mannschaft Philadelphia Phantoms (das Farmteam der Flyers) und die Philadelphia Kixx (Indoor Soccer Team).

Unmittelbar nach dem Bau des neuen Stadions kaufte die CoreStates Bank die Namensrechte an den zwei nur etwa 150 m voneinander entfernten Arenen. Sie hießen also fortan CoreStates Center und CoreStates Spectrum. Im Jahr 1998 fusionierte die CoreStates Bank aber mit der First Union Bank, und folgerichtig heißen die beiden Arenen seither First Union Center und First Union Spectrum.

Der Zuschauerzuspruch bei Spielen der Phantoms war nach deren Neugründung hervorragend: Gleich in der ersten Saison wollten fast 9.200 Zuschauer im Schnitt das Farmteam der Flyers sehen, was die Phantoms zum Zuschauerkrösus der Minor Leagues machte. Seither pendelt der Zuschauerschnitt immer so um die 11.000, wobei die Phantoms ihre Spitzenposition in Sachen Zuschauer jedes Jahr verteidigen konnten. Im Jahr 1997-98 brachen die Phantoms dann mit einem Schnitt von 11.809 den AHL-Zuschauerrekord, der noch aus 1971/72 von den „Boston Braves“ datierte, wobei ihnen acht ausverkaufte Spiele (17.380 Zuschauer) zu diesem Schnitt verhalfen.

Für Spiele, die nicht so gut besucht sind, hat man vor kurzem ein „Curtaining System“ installiert, also einen riesigen Vorhang, der große Teile des Oberrangs abdeckt und so das Spectrum zu einem kleineren Stadion mit einem Fassungsvermögen von ca. 8.000 Zuschauern macht. Was aber nicht heißt, dass das Spectrum nur mehr ein Schattendasein des „größeren Bruders“ First Union Center fristet: In einer Stadt wie Philadelphia gibt es genug Events für zwei solche Stadien. So war das Spectrum im Jahr 1999 Schauplatz von 363 Events, also fast einem Event pro Tag!

Das Stadion selbst ist, betrachtet man die Bauzeit, ein Vorläufer der heutigen NHL-Arenen. Es hat schon die typische Aufteilung in Ober- und Unterrang mit einigen wenigen Luxury Suites dazwischen. Im Vergleich zu heutigem Standard sind die Sitze aber sehr viel schmaler und auch enger nebeneinander; und auch der Platz zum Vorder- und Hintermann ist viel kleiner. Ob es daran liegt, dass in den 60er Jahren die Leute in Philly noch nicht so übergewichtig waren, weiß ich nicht – heute gilt die „Stadt der brüderlichen Liebe“ aber als die „fetteste Stadt der Welt“ (etwa 60% der Einwohner Philadelphias sind übergewichtig!). Das dies nicht nur ein Gerücht ist, konnte ich bei meinem Besuch in Philadelphia selbst erleben: Ich habe noch nie so viele extrem dicke Leute auf einmal gesehen. Das liegt wahrscheinlich auch an den überall (übrigens auch im Spectrum) erhältlichen Cheese-Steaks. Außer diesen Kalorienbomben, die eine Spezialität Philadelphias darstellen und eine Erfindung von „Geno’s Steaks“ in South Philly sein sollen, ist eigentlich im Spectrum die gesamte Grundversorgung eines US-amerikanischen Sportzuschauers gesichert: Pizza, Nachos, extrem dünnes Bier, Soda jeglicher Art, Pommes usw. werden in rauhen Mengen an den Verkaufsständen feil geboten – wie in USA üblich natürlich zu ziemlich hohen Preisen.

Recht günstig sind hingegen die Eintrittspreise: Ab ca. 11 Dollar kann man sich die Phantoms ansehen – Ticketprobleme gibt es bei einem Zuschauerschnitt von ca. 6.000 praktisch nie (Sollte es wirklich eng werden, wird einfach der Vorhang hochgezogen und man hätte die „alte“ Kapazität von über 17.000 Zuschauern wieder hergestellt). Für das Geld bekommt man allerdings einiges geboten: Die Phantoms gehören mit zum Besten, was die AHL zu bieten hat und waren folgerichtig auch 1998 erneut Calder-Cup-Sieger. Obwohl ein Vergleich zur DEL wegen der unterschiedlich großen Eisflächen natürlich immer ein bisschen hinkt, glaube ich, dass die Phantoms (in der Form, in der ich sie im Dezember 2001 gegen Syracuse Crunch gesehen habe) wohl ohne größere Probleme jedes DEL-Team vom Eis fegen sollten.

Das Scoreboard im Spectrum ist ein vierseitiger Würfel, der allerdings schon mit Farbmonitoren und drehbaren Werbeflächen ausgestattet ist. Und mit separaten Shots-on-Goal-Zählern und Strafzeitenanzeigen verfügt der Phantoms-Würfel über Details, die man sogar in einigen NHL-Stadien noch vergeblich sucht (wer’s nicht glaubt, kann sich ja mal auf Long Island bei den New York Islanders schlau machen!). Die Monitore sind zwar nicht allzu groß, aber für die Größe des Stadions durchaus ausreichend.

Ein Vorteil der engen Sitzreihen ist, dass trotz des doch beachtlichen Fassungsvermögens des Stadions der Abstand zum Spielgeschehen sehr gering ist. Auch im Oberrang hat man noch eine hervorragende Sicht auf das Spielgeschehen, was man z. B. im First Union Center nicht behaupten kann.

In dem einzigen „Concourse“ (also der Umgriff hinter den Rängen) gibt es selbstredend auch einige Merchandise-Läden, in denen man sich Phantoms-Fanartikel besorgen kann, wenn einem danach ist. Hier wäre zu sagen, dass die Fanartikel des Flyers-Farmteams wesentlich günstiger als die der Flyers selbst sind – wohl auch deshalb, weil die Phantoms aufgrund der horrenden Eintrittspreise bei den Flyers vornehmlich von Familien und finanzschwächeren Fans besucht werden. Wenn man hier ein bisschen stöbert, kann man auch das ein oder andere Schnäppchen machen: Ich selbst habe mir für nur 5 Dollar ein Phantoms-T-Shirt aus der vergangenen Saison geholt.

Vor dem Stadion steht eine Statue, die wohl jeder kennt, und die deshalb auch ein sehr beliebtes Motiv für Erinnerungsfotos ist: Der überlebensgroß in Metall gegossene „Rocky“ in Siegerpose (aus dem Spielfilm Rocky III). Den hat man nämlich nur für den Film auf den Stufen vor dem Museum postiert, danach mußte er vor das Spectrum ausweichen...

   

Erreichbarkeit:

Um es kurz zu machen: Wie bereits erwähnt ist das Spectrum (rot markiert) unmittelbar neben dem First Union Center – also einfach dort nachsehen! Meines Erachtens ist die beste Lösung, die U-Bahn bis zum „Sports Complex“ zu nehmen – kostet nur 1,50$ und geht mindestens genauso schnell wie Auto bzw. Taxi (die Broad Street leidet nämlich unter permanentem Verkehrsstau und ist vollgepflastert mit meist roten Ampeln).

 

 

 

 

Sitzplan des Spectrums:

 

Besuchertipps:

Obwohl den Flyers und den 76ers im Jahr 1996 das Spectrum als nicht mehr ausreichend erschien, würde sich wohl fast jeder deutsche Eishockey-Club sehr glücklich schätzen, seinen Fans ein solches Stadion bieten zu können. Sicher wird für den durchschnittlichen Eishockey-Fan das mehr als mondäne First Union Center die erste Anlaufadresse sein (war’s für mich auch!), aber wenn man Zeit und Lust hat, sollte man sich das Spectrum nicht entgehen lassen. Es hat irgendwie das Flair eines Boston Garden oder eines Maple Leaf Gardens – man kann das Adrenalin förmlich riechen und man kann sich nur ansatzweise eine Vorstellung darüber machen, welche grandiosen Eishockey-Schlachten dort schon geschlagen wurden – etwa zu Zeiten der „Broad Street Bullies“ in den 70er Jahren. Da die Tickets, wie bereits erwähnt, jederzeit erhältlich und auch locker erschwinglich sind, ist das Spectrum ein echter Tipp.

Nach dem Spiel ist rings um das Stadion eigentlich überhaupt nichts geboten; schließlich gibt es ja hier außer den drei Stadien nichts. Wenn man allerdings mit der U-Bahn zurück in die City fährt, gibt es zahllose gute Bar’s und Restaurants, um das Spiel bei einem Bier ‚nachzubereiten‘. Auch Freunde des gepflegten deutschen Bieres kommen auf ihre Kosten: Im „Ludwigsgarten“ (1315 Sansom St.) kann man unter zwei Dutzend deutscher Brauereien auswählen, und auch auf deutsches Essen muß man nicht verzichten. Weitere Tips: „Monk’s“ (264, 16th Street) und „Fado“ (15th St./Locust St.).  

Der Sports Complex im Süden Philadelphias:


Links:

Offizielle Homepage der Phantoms:  

www.phantomshockey.com 

Homepage der Halle:

http://www.sfo.com/~csuppes/NBA/misc/index.htm?../Philadelphia76ers/oldindex.htm