Mellon |
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Das
Stadion
Die Mellon Arena in Pittsburgh stellt das momentan
älteste Stadion der NHL dar. Sie wurde am 19.09.1961 als „Civic
Center“ eröffnet. Diesen Namen trug die Halle bis 1999, als die
„Mellon Bank“, die ihren Hauptsitz gleich nebenan im zweithöchsten
Wolkenkratzer Pittsburghs hat, die Namensrechte am Stadion für $ 18 Mio.
(über zehn Jahre) kaufte. Vordergründig dachte man beim Bau noch nicht
an die Verwendung als Eisstadion, sondern man wollte der „Civic Light
Opera“ ein neues Zuhause geben. Ursprünglich fasste die Halle gerade
mal 10.500 Zuschauer, aber diverse Um- und Ausbauten über die Jahre vergrößerten
das Fassungsvermögen auf jetzt über 17.000 (16.958 bei Eishockey). Durch
die Vergrößerung der Kapazität musste man aber einen großen Nachteil
in Kauf nehmen: Das Dach der Halle lässt sich nicht mehr wie früher öffnen. Im Zuge der ersten großen
Expansion der NHL im Jahre 1967 bekam auch Pittsburgh eine Franchise
zugedacht: Die Pittsburgh Penguins waren geboren – damals zwar noch in
einem etwas anderen Outfit (die Trikots waren damals in Blautönen
gehalten), aber schon mit dem bis heute noch existenten Clubnamen. Erst
viel später passte man sich den anderen großen Teams in der Stadt
(Pittsburgh Steelers im Football und Pittsburgh Pirates im Baseball) an
und man wechselte zu deren Farben schwarz-gold. Dies stieß zwar zu
Anfangs auf Protest seitens der Boston Bruins, man konnte sich aber
letztendlich doch einigen. Im Gegensatz zu den Penguins besitzen die oben
genannten Teams mit dem PNC Park bzw. dem Heinz Field nagelneue
Super-Arenen und sind daher ein viel größerer Zuschauermagnet als die
Pens. Aufgrund des äußerlichen
Aussehens der Arena bekam diese schon bald den Spitznamen „The Igloo“
zugedacht – mittlerweile wird dieser Begriff sogar für bestimmte
Sitzplatzkategorien benutzt. Die Mellon Arena war über
die Jahre Schauplatz herausragender Ereignisse. Ohne Zweifel stehen dabei
die beiden Meisterschaften der Penguins im Vordergrund. Im den Jahren 1991
und 1992 konnte man jeweils den Stanley-Cup in die „Steel City“ holen,
als die Mannschaft um Superstar Mario Lemieux zuerst die Minnesota North
Stars mit 4-2 Spielen bezwang und im Jahr darauf gegen die Chicago
Blackhawks sogar ein „Sweep“ gelang. Darüber hinaus fanden in der
Halle Auftritte erstklassiger Künstler statt, unter anderem die Beatles
(1964) und Elvis Presley (1973). Außerdem war die Mellon Arena im Jahr
1995 der Schauplatz des bekannten Spielfilms „Sudden Death“ mit
Jean-Claude van Damme, in dem die Penguins gegen die Blackhawks um den
Stanley-Cup spielen. Aus diesem Film ist auch das clubeigene Maskottchen
„Icy“ bekannt, das offensichtlich nach seinem Tod in dem Movie eine
wundersame Wiederauferstehung durchlebt hat und auch heute noch bei
Heimspielen durch die Arena hampelt. Der Innenraum der Arena
ist nicht, wie bei den meisten anderen NHL-Stadien, in Ober- und Unterrang
aufgeteilt, sondern stellt einen großen Level dar – lediglich auf den
„kurzen“ Seiten hinter den Toren gibt es einen zweiten Level darüber.
Diese wurden offensichtlich erst nachträglich eingebaut, um die
Sitzplatzkapazität zu erhöhen, was allerdings keine optimale Lösung
darstellt. Die Zuschauer auf den Sitzen unter dem erwähnten Oberrang
haben nämlich dadurch keine Sicht mehr auf den Videowürfel, was die
Hallenbesitzer dazu zwang, kleine Anzeigetafeln vor jeder „Section“
unter dem Oberrang einzubauen – keine wirklich gelungene Lösung. Die
Sicht auf das Geschehen am Eis ist dagegen von allen Plätzen
hervorragend, selbst auf der obersten Sitzreihe ist man aufgrund der überschaubaren
Größe des Stadions immer noch sehr nah am Geschehen dran. Die Sitze und
auch die Sitzreihen selbst sind deutlich enger und karger gebaut als in
den Stadien moderner Bauart – offensichtlich waren die Menschen in den
USA Anfang der 60er Jahre noch nicht so übergewichtig wie heute. In den
Concourses (also den Umgriffen hinter den Tribünen) sieht man der Arena
ihr Alter deutlich an – im Vergleich zu den modernen Arenen anderer
Clubs fällt die Mellon Arena hier deutlich ab, was die Hallenbetreiber
allerdings nicht davon abhält, für Essen und Trinken horrende Preise zu
verlangen – bei $ 6,50 für ein Die nur äußerst begrenzt
vorhandenen Firmensuiten und das doch schon ziemlich veraltete Stadion der
Penguins stellen wohl derzeit auch das Hauptproblem des Clubs dar:
Fehlende Einnahmen. Daraus resultierend muß man mit einem der kleinsten
Etats der Liga auskommen, was sich nicht nur auf die Spielresultate
auswirkt, sondern auch die Zuschauerzahlen doch deutlich nach unten fallen
ließ. In der laufenden Saison 2003/04 zählte man gerade einmal knapp
12.000 zahlende Besucher, wobei der „Head Count“ oft nur noch 8.000
– 9.000 hergab. Somit ist es derzeit selbst bei Derbys gegen die
Philadelphia Flyers oder gegen die nur wenige Autostunden entfernten
Buffalo Sabres kein Problem, an Tickets heranzukommen. Die Ticketpreise
bewegen sich in dem in der NHL üblichen Rahmen zwischen $ 20 im
Oberrang und $ 135 im „Iglu“-Bereich, je nachdem, wie viel man
bereit ist, auszugeben. Meine Empfehlung sind Karten an der Längsseite
ziemlich weit oben – die Kosten bewegen sich so um die $ 50 und die
Sicht ist optimal. Tickets kann man, wenn man von Deutschland aus
vorbestellen will, über „Ticketmaster“ ordern und dann am „Will-Call-Window“
abholen. Dieses Fenster ist eines der rings um das Stadion angebrachten
Kassen, meist wird Kasse Nummer „10“ für diesen Zweck benutzt. Der sehr kleine und
ziemlich veraltete Videowürfel der Penguins wurde vor einiger Zeit gegen
einen neuen, größeren ausgetauscht, was eine deutliche Verbesserung
brachte. Die Lightshow vor dem Spiel ist zwar nicht der große Bringer,
man erkennt aber, dass sich die Verantwortlichen im Rahmen des machbaren
große Mühe geben. Mit im Stadion ist ein
auch von außerhalb zu betretender Fanartikel-Shop, in dem man sich zu den
üblichen exorbitant hohen Preisen mit Merchandise ausstatten kann. Ein
Großteil des Shops stellt natürlich Artikel von Mario Lemieux dar, der
gleichzeitig auch einen Großteil des Clubs sein eigen nennt. Gratis
hingegen gibt`s bei den Penguins deren Stadionheft „IceTIME“, das dafür
aber auch nur A-5-Format hat und zu 60% aus Werbung besteht. Rings um das Stadion gibt
es eine größere Anzahl von Parkplätzen, die allerdings alles andere als
kostengünstig sind. Empfehlenswert wäre daher, das Auto gleich im Hotel
zu lassen und zu Fuß zur Arena zu gehen. Die Fans in Pittsburgh
sind trotz der äußerst mäßigen Vorstellungen in den letzten
Spielzeiten immer noch ziemlich begeisterungsfähig und auch freundlich
– es sei denn, man kreuzt wie ich in einem Philly-Flyers-Jersey zum „Battle
of Pennsylvania“ auf. Offensichtlich ist die Farbenkombination
orange-schwarz in Pittsburgh nicht so beliebt...
Besuchertips
Die Stadt Pittsburgh ist
nicht allzu groß, was die Möglichkeit zu Sightseeing-Touren schon mal
ziemlich Fazit
Die Mellon Arena stellt für
europäische Verhältnisse immer noch ein ziemlich gutes Stadion dar. Mit
den Eispalästen anderer Franchises in der NHL kann sie aber keineswegs
mehr mithalten - die über 40 Jahre sind an dem Stadion nicht spurlos vorüber
gegangen. Die Penguins werden sich wohl in nächster Zeit um eine neue
Arena bemühen müssen, ansonsten stellen sie wohl einen heißen
Kandidaten für eine „Franchise Relocation“ dar. Einen Besuch ist die
Heimat der Penguins aber allemal wert – wenn auch die Stadt nicht allzu
viel zu bieten hat, für einen Zweitages-Kurztrip ist sie allemal
geeignet. Sitzplan der Halle:
Anfahrtsweg zum Stadion:Genaue Wegbeschreibungen unter: http://www.mellonarena.com/event/evt_parking.asp#
Links zum Team:www.mellonarena.com (offizielle Homepage der Halle) www.pittsburghpenguins.com (Homepage der Teams) www.ticketmaster.com (Eintrittskarten für
die Penguins im Internet) |